Vorstellung

Neue Bündnisse, Neue Wege

Kooperationsprojekt mit muslimischen Trägern der politischen Jugendbildung 

Projektprofil

Das Modellprojekt „Neue Bündnisse, neue Wege“ (NBNW) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zielt darauf ab, Träger politischer Jugendbildung mit muslimischem Selbstverständnis schrittweise beim Aufbau hauptamtlicher Strukturen zu unterstützen. Zudem sollen diese Träger in der inhaltlichen und administrativen Projektleitung, in der Entwicklung konzeptioneller Grundlagen politischer Jugendbildung sowie in der Vernetzung mit Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe gefördert werden. Die Verantwortung für das Projekt „Neue Bündnisse, neue Wege“ liegt bei der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et), die dabei eng mit Teilseiend e.V. – Muslimische Akademie Heidelberg zusammenarbeitet.

Hintergrund

Das Projekt ist vor dem Hintergrund gewachsen, dass muslimische Initiativen und Träger in Deutschland zunehmend Verantwortung in der politischen Jugendbildung übernehmen und dabei vor besonderen Herausforderungen stehen. Obwohl das Interesse und das Engagement für politische Bildung in muslimischen Communities stark ausgeprägt sind, fehlen oft die notwendigen professionellen Strukturen, Ressourcen und Netzwerke, um dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Das Projekt reagiert auf diesen Bedarf, indem es gezielt muslimische Träger dabei unterstützt, ihre Rolle in der politischen Bildungslandschaft zu festigen und auszubauen.

In diesem Kontext wurde NBNW im Jahr 2023 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ins Leben gerufen, um muslimische Träger gezielt zu fördern. Das Projekt zielt darauf ab, diese Träger zu professionalisieren, ihre konzeptionellen Grundlagen weiterzuentwickeln und sie besser mit bestehenden Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe zu vernetzen. Dies geschieht durch ein breites Angebot an Workshops, Fortbildungen und Austauschformaten, die den spezifischen Bedürfnissen der teilnehmenden Organisationen angepasst sind.

Durch diese Maßnahmen soll langfristig eine stärkere Präsenz muslimischer Träger in der politischen Jugendbildung erreicht und deren Beiträge zur Förderung einer vielfältigen, demokratischen Gesellschaft sichtbar gemacht werden.

Projektziele

Wie der Projekttitel „Neue Bündnisse, neue Wege“ andeutet, liegt das Hauptziel darin, gemeinsam mit einer ausgewählten Kerngruppe muslimischer Initiativen und Träger „neue Bündnisse und neue Wege der politischen Jugendbildung zu erproben“ (Evangelische Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et)). Zu den zentralen Aspekten des Projekts gehören der Aufbau hauptamtlicher Strukturen, die Stärkung der fachlichen Kompetenz in der inhaltlichen Leitung und administrativen Verwaltung von Projekten sowie die Schaffung konzeptioneller Grundlagen für die politische Jugendbildung. Darüber hinaus fördert das Projekt die Vernetzung mit bestehenden Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe, um Synergien zu nutzen und den Austausch zu intensivieren.

Die Auswahl der beteiligten Träger erfolgte im Frühjahr 2023 durch ein Interessenbekundungsverfahren, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durchgeführt wurde. Die Islamische Akademie NRW e.V. beteiligte sich an diesem Verfahren und wurde als einer der fünf Träger ausgewählt.

Ausgehend von der Annahme, dass politische Bildung zum gesellschaftspolitischen Handeln motiviert, wollen wir hierfür die Voraussetzungen für mehr Empowerment und Partizipationsmöglichkeiten von muslimischen Jugendlichen schaffen. Daher ist es unser Anliegen, politische Bildungsangebote für diese Zielgruppe zu machen, durch die sie ihre personalen und sozialen Ressourcen stärken, um ihre soziale Lebenswelt und ihr Leben zu gestalten. Die Angebote der Akademie sind dabei nicht Teil des regulären Schulunterrichts, sondern bieten in einem Safe Space Raum für den Schutz vor Diskriminierung und Rassismus, was angesichts der häufigen Ausgrenzungserfahrungen muslimischer Schüler:innen in der Schule besonders wichtig ist.

Neben den direkten Angeboten für Jugendliche richtet sich das Projekt auch an Multiplikator:innen wie Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und Sozialarbeiter:innen, die in der (muslimischen) Jugendarbeit oder in der Arbeit mit Geflüchteten tätig sind. Durch gezielte Schulungen und Weiterbildungsangebote sollen diese Fachkräfte in ihrer Arbeit gestärkt werden. Die Akademie nutzt dabei ihre langjährige Erfahrung, um Muslim:innen als integralen Teil der Gesellschaft zu fördern und ihre Teilhabemöglichkeiten zu erweitern. Zum Aufbau der Jugendbildung wurde Sündüz Ilgaz als Jugendbildungsreferentin eingestellt. Ihre Aufgaben umfassen die Entwicklung und Durchführung von Weiterbildungsangeboten für Fachkräfte im sozialen und pädagogischen Bereich sowie die Organisation und Leitung von Workshops, die gezielt an muslimische Jugendliche gerichtet sind.

Projektbeirat

Die Projektarbeit wird von einem Beirat unterstützt, der sich am 22. März 2024 formiert hat:

  • Jana Borkamp, Leiterin der Abteilung 5 „Kinder und Jugend“, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (Vorsitz)
  • Prof. Dr. Sabine Achour, Professorin für Politikdidaktik/ Politische Bildung, Freie Universität Berlin
  • Prof. Dr. Bekim Agai, Professor für Kultur und Gesellschaft des Islam in Geschichte und Gegenwart, Goethe-Universität Frankfurt
  • Karima Benbrahim, Leiterin Informations- und Dokumentationszentrum für
    Antirassismusarbeit NRW (IDA-NRW e.V.), Mitglied des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM)
  • Ina Bielenberg, Geschäftsführerin, Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB)
  • Cemile Giousouf, Vize-Präsidentin der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
  • Dr. Björn Milbradt, Fachgruppenleitung Politische Sozialisation und Demokratieförderung, Deutsches Jugendinstitut (DJI)
  • Dr. Özgür Özvatan, Stellvertretende Abteilungsleitung und Nachwuchsforschungsgruppenleitung am Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt Universität Berlin
  • Katarina Peranić, Vorständin, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE)
  • Prof. Dr. Riem Spielhaus, Professorin für Islamwissenschaft, Leibnitz-Institut für Bildungsmedien, Universität Göttingen

Projektteam Standorte

  • Pınar Çetin, Vorsitzende
  • Armin Begić, Jugendbildungsreferent
  • Nora Theisinger, Projektassistenz Öffentlichkeitsarbeit
  • Kübra Tan, Geschäftsführerin
  • Mahmoud Abushuair, Jugendbildungsreferent
  • Thaer Issa, Vorsitzender
  • Karim Dačić, Jugendbildungsreferent
  • Shaymaa Hammad, Projektassistenz

Teilseiend e. V. – Muslimische Akademie Heidelberg

  • Yasemin Soylu, Geschäftsführerin
  • Michèl Ali Schnabel, Projektkoordinator

Veranstaltungsarchiv

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09-Oktober-2024

Der Muslim und die Jüdin: Eine wahre Story über Mut und Menschlichkeit - Lesung mit Ronen Steinke

11-Dezember-2024

Werkstattgespräch: Ein Austausch zwischen Jugendlichen, Vertreter*innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der non-formalen (politischen) Bildungsarbeit.

16-Dezember- 2023

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